Vom Jahre 1922 an machte sich das faschistische Regime immer unangenehmer bemerkbar. Wie jede kulturelle Tätigkeit, wurden auch die Musikkapellen stark unter Druck gesetzt. Die Faschisten störte nicht die Musik an sich, sondern vor allem die hartnäckige Weigerung der Kapellen, der faschistischen Partei beizutreten. Liebe und Treue zur Heimat und zur Tradition waren stärker als die Angst verfolgt zu werden. Auch der Musikkapelle Steinegg wollten die Machthaber die Mitgliedschaft in der verhassten Partei aufzwingen. Doch die findigen Steinegger wußten diesem Ansinnen mit immer neuen Ausreden zu widerstehen. Um sich jedoch nicht zu sehr den Hass der Besatzer zuzuziehen, gab man ab und zu den "Einladungen" der Partei, bei festlichen Anlässen aufzuspielen, nach. Der innere Zwiespalt, der dadurch bei den Musikanten entstand, konnte nur dadurch ausgelichen werden, weil auf diese Weise wenigstens eine minimale musikalische Tätigkeit aufrecht erhalten werden konnte. Um den Widerwillen der Musikanten nicht auf die Spitze zu treiben bildete man zwei Gruppen, die dann, wenn keine Ausreden mehr halfen, abwechselnd spielten. Trotz des gelegentlichen Entgegenkommens spitzte sich die Lage zu, wie folgende Episode (hier klicken) erzählt.
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