Nach 33 Jehren ununterbrochener Kapellmeistertätigkeit war Franz Rieder fest entschlossen, die Leitung der Kapelle abzugeben. Sein Nachfolger kam wieder aus den Reihen der Musikkapelle und ebenso wie seine beiden Vorgänger ein Nachkomme der Gründerun Ursula Lantschner. Der damals 26jährige musikbegeisterte Martin Rieder nahm nach längerem Drängen die große Herausforderung an und trat seinen Dienst im Spätherbst des Jahres 1999 an.
Er machte sich mit Eifer und Begeisterung in die Arbeit. Das erforderliche Know How als Kapellmeister holte er sich beim Musiklehrer Hans Obkircher in Meran. Sowohl fachlich als auch menschlich erwarb sich er schnell das Vertrauen aller Musikanten. Unter seiner Führung wurden erstmals auch Mädchen in die Kapelle aufgenommen.
Schon bald mußte Martin Rieder aber feststellen, dass das Amt ihm viel mehr abverlangte, als er sowohl beruflich als auch privat geben konnte. Daher entschloss er sich nach einem längeren inneren Zwiespalt, die musikalische Leitung der Kapelle abzugeben, aber weiterhin als 1. Hornist in der Musikkapelle zu bleiben.
Nun befand sich die Kapelle in einer Notlage. Von den aktiven Musikanten gab es niemanden, der bereit gewesen wäre, die Kapelle zu übernehmen. So sah sich der Ausschuss gezwungen, erstmals nach 189 Jahren seit Bestehen der Musikkapelle einen Kapellmeister von außen zu berufen. Die Musikkapellen der näheren und weiteren Umgebung wurden nach möglichen Kapellmeistern befragt. In Seis, Gemeinde Kastelruth wurde der Obmann Lorenz Vieider schließlich findig. Oswald Goller war nicht abgeneigt, die Kapelle zu übernehmen und nach einigem Zögern sagte er zu.
Oswald Goller brachte eine große musikalische Erfahrung mit: Besuch der Musikschule Brixen, Mitglied der Militärkapelle während seiner Heeresdienstzeit. Von 1971 bis 1983 Hornist in der Musikkapelle Seis. Nach erfolgreichem Abschluss eines Kapellmeisterkurses des VSM Kapellmeister der Musikkapelle Seis von 1983 bis 1996. Ab 1996 war Oswald Goller fünf Jahre lang Kapellmeister der Musikkapelle Tiers. Im Herbst 2002 trat er die Stelle in Steinegg an. Von 1995 bis 2003 war er gleichzeitig auch Bezirksstabsführer und Wertungsrichter für Marschmusik.
Der neue Kapellmeister versteht sowohl fachlich als auch menschlich sein Handwerk. Oswald fühlt sich in Steinegg wohl und die Musikanten und Musikantinnen achten und schätzen ihn. Das ist eine wichtige Voraussetzung für erfolgreiche Arbeit.

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