Wie die Kapellmeisterin Ursula Lantschner
"gezwungen" wurde an der Prozession teilzunehmen
Im Jahre 1836 war die Kapellmeisterin Ursula
Lantschner wieder guter Hoffnung. Die Zeit der Niederkunft schien schon sehr
nahe zu sein. Daher zog es Ursula vor, nicht mehr öffentlich aufzutreten, um
sich nicht zu überanstrengen. Da nahte das Fest Maria Himmelfahrt. Die ganze
Pfarrgemeinde, besonders jedoch die Musikkapelle, freuten sich auf die
Prozession. Da ließ Ursula die Musikanten wissen, sie bei der Prozession nicht
mehr begleiten zu wollen. Diese ihre Entscheidung akteptieren sie jedoch nicht
und zogen mit klingendem Spiel zum Mesnerhaus und "zwangen ihre
Kapellmeisterin mit musikalischer Gewalt mitzukommen. Überwältigt von der
großen Zuneigung ihrer Bläser entschied sie sich doch mitzugehen.
Ob es nun die Freude über die Haltung der
Musikanten oder die Anstrengung war, das sei hier dahingestellt. Tatsache ist,
dass Ursula zwei Tage später, am 18. August 1836 einem gesunden Buben das
Leben schenkte, der den Namen Alois erhielt.
Alois wurde als Lehrer, Organist, Chorleiter,
Kapellmeister und Komponist weit über die Grenzen seiner Heimat hinaus
bekannt.